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Underground Adventures

Ein Kalkbrennofen bei Hinterwölch (Kärnten)

Das Gebiet Hinterwölch bei Frantschach-St.Gertraud war schon im späten Mittelalter für sein Eisenerzvorkommen bekannt. In der Blütezeit waren an die 300 Knappen in 10 Stollen beschäftigt. Das gewonnene Erz wurde zum Hochofen in St.Gertraud gebracht, welcher noch heute steht, und am Wappen der Marktgemeinde zu finden ist.

Das ehemalige Bergbaugebiet ist durch den informativ angelegten "Erzwanderweg" erschlossen und führt zu interessanten Locations, wie zum Beispiel Stollen, Ruinen usw...

Mehr Infos dazu unter folgendem Link: Erzwanderweg

Ich machte mich auf die Suche eines ca. 30m befahrbaren Stollens, welcher nicht auf der Routenführung des "Erzwanderweges" liegt. Dabei hatte ich eine Situationsskizze, auf welcher die ungefähre Lage des noch offenen Stollens, sowie von zwei verbrochenen Stollen und die Lage eines alten Kalkofens eingezeichnet waren.  

Zuerst wurde der Kalkofen gesucht, welches sich aufgrund des steilen Geländes und fehlender GPS-Koordinaten etwas schwieriger als geplant darstellte. Außerdem sind im Frühling, wo die ersten Brennnesseln wachsen, kurze Hosen auch nicht gerade von Vorteil.

Auf dem Weg zum Ofen, fand ich auch einen verbrochenen Stollen. In der näheren Umgebung entdeckte ich außerdem deutliche Spuren von Mineraliensammlern, welche meine Vermutung verstärkte, dass hier einst ein Stollen in den Berg führte.

Nach einigen Höhenmetern Auf und Ab fand ich den gesuchten Kalkbrennofen schlussendlich doch noch. Dieser war aber weit von der in der Lageskizze eingezeichneten Position entfernt.  

Ein Kalkofen ist ein Brennofen für die Herstellung von Branntkalk aus Kalkstein. Den Prozess an sich bezeichnet man als Kalkbrennen, der durch die Berufsbezeichnung Kalkbrenner entstandene Familienname leitet sich hieraus ab. 

Die gezielte Verarbeitung von Kalkstein zu einem vielseitigen Baustoff gehört zu den ältesten und bis heute bedeutendsten technischen Produktionsverfahren. Die ältesten Zeugnisse der Kalkherstellung für die Verarbeitung in estrichartigen Böden von Kultanlagen stammen aus dem Bergtempel vom Göbekli Tepe in Anatolien und sind 11.000 Jahre alt. Bereits im Altertum war die Kunst des Kalkbrennens weit verbreitet. Als Brennstoff wurde ursprünglich Holz, Torf oder Kohle eingesetzt. Die ersten Einrichtungen dazu waren sogenannte Meiler, während später einfache Feldöfen ohne Ummauerung eingesetzt wurden. 

Calciumcarbonat (CaCO3, Kalkstein) gibt bei Temperaturen zwischen 900 und 1.200 °C Kohlenstoffdioxid (CO2) ab und reagiert zu Calciumoxid (CaO, Branntkalk) über, man spricht dabei vom Entsäuern des Kalksteins. Dieser Schritt wird als Kalzination bezeichnet. Der Branntkalk wird dann mit Wasser zu Kalkfarbe, Kalkmörtel oder hydraulischem Kalk weiterverarbeitet.

-aus Wikipedia-

Die Ruine des hier gefundenen Kalkofens hat einen Durchmesser von ca. 3m und eine Höhe von ca. 2,5m. Der Ofen ist halb in den Berg gebaut, nur die Vorderseite mit der Öffnung für die Befeuerung ragt ins Freie. 

Hinter dem Ofen und ca. zehn Höhenmeter darüber befindet sich eine Felswand, an der Spuren eines Schurfversuches zu finden sind. Was da versucht wurde abzubauen kann ich leider nicht beantworten. 

Im Twimberger-Graben findet sich noch ein weiterer Kalkofen, welcher gegenüber diesem etwas größer ist. 

Nachdem einige Fotos geschossen wurden, machte ich mich auf den Weg, um den oben angesprochenen Stollen zu finden. 

Mit der Lageskizze bewaffnet suchte ich das steile felsige Gelände ab. Es konnten zwar eine Halde und eine Mauer im Gelände ausgemacht werden, Stollen aber konnte ich diesesmal keinen finden.

Lediglich eine Naturkluft, welche aber nach  3 Metern zu eng für eine Befahrung wird.

Hierher werde ich auf jeden Fall nochmals zurück kommen, um den Stollen zu suchen. Aber dann sicherlich mit langen Hosen, damit die Brennnessel mir nichts mehr anhaben können.

Über uns.

Wir sind ein Kollektiv an Freunden, welche die selbe Faszination für die unterirdische Welt der Höhlen, Bergbauten und Lost Places teilen.

Dabei interessieren uns neben dem Fotografieren der Locations, auch die geschichtlichen Informationen oder die geologischen Gegebenheiten der besuchten Plätze, welche neben den persönlichen Geschichten so gut wie möglich in die Beiträge einfließen. 

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